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Indien 1914, S. 334

334 Route 50.SOERAKARTA. Von Djokjakartaan den vier Aufgängen je zwei kolossale monolithische Wächter-
figuren in kniender Stellung.

Den Besuch der Ruinen von Pelahosan, die man durch die
Zuckerrohrfelder auf heißem Wege in einer weiteren ½ St. erreicht, mag
man bei vorgerückter Stunde unterlassen. Die beiden Tempel sind übrigens
ehemalige Vihâras (S. 118), mit zahlreichen Tjandis ringsum, die aber jetzt
fast ganz verschwunden sind. Am südlichen Tempel eine, am nördlichen
zwei Kolossalfiguren. Die ca. 20qm großen Innenkammern enthalten Altäre
mit ehemals je drei Buddhabildern von guter Arbeit (die mittleren Figuren
verschwunden). — Von hier zum Bahnhof Parambanan 20-25 Minuten.

50. Von Djokjakarta nach Soerabaja.

313km. Nederl. Indische Spoorweg-Maatschappij bis Soerakarta (Solo),
60km: zwei Schnellzüge in 1 St. 24 Min., gewöhnliche Züge in 1½-2 St.,
für 3 fl. 50, 2 fl. 50 cts.; Staatsspoorweg von da bis Soerabaja, 253km,
zwei Schnellzüge in 4¼-5½ St., von den gewöhnl. Zügen nur einer durch-
laufend (13 St.), für 13 fl., 8 fl. 50 cts.; Fahrpreise von Djokjakarta nach
Soerabaja 14 fl. 50, 9 fl. 75, 4 fl. 7 cts.

Die Bahn führt das fruchtbare dichtbevölkerte Flachland am
S.-O.-Fuß des Merapi (S. 335). Die Felder sind vorwiegend mit
Zuckerrohr, auch mit Tabak bestellt. Zahlreiche saubere Bahn-
stationen, bei denen die Schnellzüge jedoch nicht anhalten: 12km
Kalassan, 15km Brambanan oder Parambanan s. S. 332; r. die
Tempelruinen; 28km Klaten.

60km Soerakarta. — Bahnhöfe: Hauptbahnhof Solo, auch Bala-
pan (d. h. Rennplatz) genannt, Station der Nederl. Indischen Eisenbahn
(Djokjakarta-Semarang, s. S. 335) und der Staatsbahn, deren zweite Station
in der Richtung nach Soerabaja Solo-Djebres ist. — Hotelwagen 50 cts.

Gasth.: H. Slier, Residentielaan, neben dem Wohnsitz des holl. Re-
sidenten, ¼ St. Fahrens vom Bahnhof, recht gut, P. 5-7 fl.; H. Rusche,
gegenüber dem Post- und Telegraphenamt, 36 Z., P. 4½-5 fl. — Konditorei:
Hecker, Voorstraat. — Klub: Harmonie, in der Voorstraat.

Fuhrwerk: auf den Straßen, ½ St. etwa 50 cts., kurze Strecken
25 cts.; Hotelwagen nach Tarif: 2 St. 2 fl., 3 St. 2½ fl. — Trambahn, ohne
Klassensonderung, von Europäern wenig benutzt; kleinste Strecke 5 cts.

Banken: Javaasche Bank, neben dem Hot. Slier; Nederl. Indische
Escompto-Maatschappij. — Geschäftshaus („Toko“): Gebrüder Haye,
Bloomstraat. — Photographien: Johannes, Heereristraat; Taggesell, im
Hot. Rusche.

Zur Besichtigung der Stadt genügt eine einstündige Rundfahrt, wobei
man auch durch den Kraton kommt (S. 335). Den Eintritt in die Innen-
räume des Kraton vermittelt der holl. Resident, in dessen Wohnhaus
(S. 335) man sich, vorm. 9 Uhr zu melden hat; die Erlaubnis wird ge-
wöhnlich noch an demselben Tage erteilt; ein Offizier führt herum. —
Pferderennen im Juni und November.

Soerakarta (140m), auch Solo genannt, mit 118400 Einw., ist
die Hauptstadt des zweiten Javanenstaats in Mitteljava. Der Sultan,
der den Titel Susuhunan führt und von den Holländern auch als
„Keizer“ bezeichnet wird, steht zur niederländischen Regierung in
ähnlichem Abhängigkeitsverhältnis wie der von Djokjakarta und
erfreut sich bei seinem Volke großer Verehrung. Ihm beigeordnet
ist als Nebenfürst der Mangko Negoro, der sogar eine eigene,